16.02.2014 – Eisfestival in Harbin

Sonntag, 02.03.2014

Eins der ‚must see‘ in China. Im Januar und Februar werden in Harbin eine Ice- und eine Snowworld aufgebaut, die es zu besichtigen gilt. Harbin liegt weit im Nordosten, nah an Russland und Nordkorea, Temperaturen bis zu -30°C sind dort normal. Wer Interesse hat, hier könnt Ihr nachschauen: http://www.icefestivalharbin.com/harbin-attractions.html. Ausgerüstet mit 3 Lagen Unterhosen, Skihosen und dicken Schuhen waren wir knapp 2 Tage dort unterwegs. Über ‚Connections‘ hatten wir einen Fahrer und eine 14-jährige (!) Führerin. Es war imponierend, wie selbstbewusst eine 14-jährige 2 Laowei-Familien im Griff hat. Sie hat uns super rumgeführt, was bei dem Altersunterschied eine beeindruckende Leistung war.

Angefangen hat es mit Eisschwimmen, Zuschauen natürlich, der Schwimmclub Harbin besitzt ein rechteckiges Loch im Eis des Flusses und geht dort Baden, logischerweise gegen Eintritt. Blauer Himmel und Sonnenschein bei eisigem Wind, je nach Windschutz war es fürchterlich kalt oder ganz OK. Das gleiche im Snowpark. Offensichtlich gab es schon ein paar warme Tage, die Figuren sahen schon ein wenig angetaut aus, dennoch sind Anzahl und Grösse beeindruckend. Meinen iPhone Handschuh habe ich fleissig eingesetzt, es hat nur jedesmal zum Absterben der Finger geführt. Kalt ist kalt. Fotos sind es am Schluss gar nicht so viele, denn Fotografieren geht nur, wenn man den Akku der Knipse permanent in der Hosentasche transportiert und nur zum Knipsen einsetzt, und das wird schnell lästig.

Die Iceworld ist ein Riesengelände mit unzähligen Gebäuden aus grossen Eiswürfeln, in die Leuchtröhren eingebaut sind. Ähnlich wie auf der Expo gibt es Themengebäude, Tore und Brücken, bis zu 30 m hoch, die von innen in allen Farben leuchten. Coole Sache.

Cool auch unser Abendessen. Am ersten Abend wollten wir noch ein Begrüssungsbier im Hotel trinken. Worauf einer der Angestellten losgezogen ist und mit einer Plastiktüte voll Bierbüchsen zurückgekommen ist. Alles ist möglich, keine Ahnung woher er das hatte, war aber egal, Tankstellen verkaufen hier auf jeden Fall kein Bier. Sogar Chipstüten waren dabei, leider ungeniessbare Sorten. Prost auf Harbin! Am zweiten Abend hätten wir im Iglu Hotpot essen können, mit Eisbar. Wäre toll gewesen, aber nach dem Tag draussen war keiner mehr mental bereit, bei 5°C Abend zu Essen. Lieber ein langweiliges, aber geheiztes Restaurant, und kein Hotpot in der Skihose.

Harbin hat sogar eine bekannte Fussgängerzone. Die Nähe zu Russland ist gut erkennbar, Strassenschilder in russischer Schrift, typisch russische Architektur und Geschäfte mit russischen Waren. Es gibt Milkaschokolade mit russischer Aufschrift! Vor rund 50 Jahren gab es wohl einen regen Grenzverkehr, viele Russen sind nach China umgesiedelt. Heute ist das alles vorbei, jetzt lebt hier die übernächste Generation der damaligen Grenzgänger.

Für den Sonntag gibt es Gaudi am Fluss: Eissegeln, Skidoo fahren, oder mit Reifen auf der Eisbahn vom Ufer auf den Fluss rutschen: das haben wir uns eine halbe Stunde gegönnt, sogar mit Lift!