25.12.2014 - Tasmanien

Samstag, 10.01.2015

Tasmanien ist etwa das Allgäu mit Strand. Stimmt nicht ganz, ein paar Berge gibt es auch, als Vorstellung ganz zutreffend. Also so ähnlich, nur viel leerer. Wobei: egal wo man ist, es ist in 80% der Fälle ein Haus in Sichtweite, meistens halt nur eins. Dörfer gibt es einige, oder Kleinstädte, mit etwa 50 Häusern. Tasmanien rühmt sich mit dem Spruch: 4 Jahreszeiten an einem Tag. Bis auf den Schnee stimmt das auch. Sonne, Wolken und Regen wechseln minuetlich. Zumindest manchmal. Blöderweise haben wir einen der schlechtesten Sommer erwischt. Er fand diesmal an einem Donnerstag statt, nachmittags. Und wir waren dabei! Die Strände sind leer, das Wasser ist kristallklar, und kristalt. Wenn man am Strand steht, kommt als nächstes Festland die Antarktis, daher kommt wohl das kalte Wasser. Ich war mal drin, wer in Holland an der Nordsee war, kann da auch reingehen. Neben der dünnen Besiedlung ist Tasmanien kleine Strassen mit vielen Schlaglöchern (so ein Wohnmobil scheppert unglaublich), Wineglass Bay, der tasmanische Teufel, Wallabys, Bergwandern, Austern essen, und natürlich Campen, die Lieblingsbeschäftigung des Australiers. Man nehmen seinen 4WD Pickup, hänge den Outdooranhänger dran, und fahre in den nächsten Nationalpark. Dort vertreibt man sich die Zeit mit Grillen, es gibt überall, und zwar wirklich überall, also auch auf Rast- und Picknickplätzen, Gasgrills. Entweder sind sie frei, oder man muss 1 AUD einwerfen. Gegrillt wird Känguruh, Rind, Wurst, alles, was man sich vorstellen kann. Die Grills sind immer eine Edelstahlplatte, die mit Gas beheizt wird, also etwas anders als der gemeine Europäer das kennt. Alles und alle sind relaxt, gut gelaunt und stressfrei. Tasmanien kommt auf die Liste der Orte, die ich nochmal mit dem Moped bereisen möchte, und Auswandern könnte man dahin auch.

Weihnachten feiern ist allerdings komisch, es ist grün und, theoretisch, warm. Trotz der ganzen Girlanden im Wohnmobil ist es nicht einfach, eine Weihnachtsstimmung zu erzeugen. Es klappt eigentlich gar nicht. Aus logistischen Gründen hatten wir die Geschenke nicht dabei, scheinbar fährt das Christkind nicht so weit südlich, somit haben wir es mit einem Abendessen am Hafen gut sein lassen,, hell bis abends 9, und normalerweise reichen Flip Flop und kurze Hosen. Normalerweise, siehe Sommer.

Und wir haben uns unterwegs die originalen Schuhe wieder gekauft. Diesmal Redbacks. Ich wollte eigentlich die legendären Rossi, denn Bluntstones habe ich noch aus dem Jahr 2000, aber die gab es in der Kleinstadt nicht. Mit benzinfesten Sohlen, allerdings möchte ich es mit dem Chinazeug nicht testen.