04.07.2013 – Nutellabomber

Sonntag, 07.07.2013

Wie immer bin ich mit 2 Koffern gereist, nach dem Prinzip der russischen Babuschkas: einer im anderen. Wir schieben nämlich leichte Panik. So wie es aussieht, kommt nach dem Sommer für die nächsten 9 Monate keiner mehr nach Deutschland, jetzt ist Logistik gefragt: Hamsterkäufe. Wieviel Nutella, Duschgel, Schokolade, Kaffee und Motorradteile braucht eine Familie in 9 Monaten? Ungefähr 40 kg, so schwer waren allein die Nahrungsmittel in meinen beiden Koffern. Ein wenig komme ich mir vor wie die Farmer im australischen Outback, die sich vor der Regenzeit mit allem eindecken müssen, da sie 3 Monate von ihrer Farm nicht runterkommen. Und wir kommen hier 9 Monate weder zum DM, noch zum Aldi, und schon gar nicht zu Detlev Louis. Jeder, der glaubt, wir spinnen, kann sich gerne mit Bleichmittel duschen und Nutella auf dem Spotmarkt erwerben.

Was ich auch gekauft habe, ist Käse. Den kann man hier nicht mal für viel Geld kaufen, die ganzen schönen Sorten gibt es hier einfach gar nicht. Leider wird das langsam tricky, denn inzwischen gibt es Gepäckkontrollen. Mein Kollege durfte schon seinen gesamten Käse nach dem Ankunftsscanner gleich dalassen. Es sei ein gefährliches Lebensmittel, das sei in China verboten. Da ich nicht wusste, ob Käse in der Sicherheitskontrolle beanstandet wird, die Nutella wird man dort nämlich los, habe ich ihn ins Gepäck gesteckt. Schon bestens vorbereitet, ihn vor dem grossen Scanner ins Handgepäck umzuladen. Leider lag mein grosser Koffer nicht mehr auf dem Gepäckband, sondern schon in der Mitte des Bandes (also oben drauf), als ich in der Halle angekommen bin. Jetzt haben sie dort nämlich einen Hund, und der beschnüffelt jeden Koffer schon bei der Ankunft. Und alles, was dem Hund auffällt, landet in der Mitte. Da wo wir wohnen, isst man Hunde, statt sie an Koffern schnüffeln zu lassen, so ein Mist. Ich habe mir das Spiel so 5 Minuten angesehen, so leicht wollte ich nicht aufgeben, und dann kurz entschlossen den Koffer wieder auf’s Band gezogen. Nachdem keiner protestiert hat, habe ich ihn vom Band geholt, in einem Haufen Chinesen umgeladen (tarnen und täuschen), und bin zügig rausgestiefelt. Das war knapp (die Handlung ist frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig)!