15.04.2012 – 38:50 min und 430 km/h

Montag, 30.04.2012

Ein schneller Sonntag! Erst um 0630 aufstehen, um 8 km zu laufen. Warum? Heute ist das Jinqiao 8 km running event, eine Fun-Laufveranstaltung ohne Zeitnahme, die ersten 50 Jungs und Mädels bekommen je einen Preiss. Zieleinlauf deshalb getrennt nach Er und Sie, es zählt sich leichter. Jeder bekommt ein Company-Shirt, eine Startnummer, Gruppenfoto, es gibt einen 2k und einen 8k Lauf, mit ein paar wagemutigen Kollegen habe ich mich für die Langdistanz entschieden. Dabeisein ist alles, und die Mutigen nutzen den 2k Lauf zum Aufwärmen. Allerdings ist nicht sichergestellt, dass man es durch die Massen rechtzeitig bis zum Start der Langstrecke schafft. Es gibt viele Expats, an den T-shirts könnt ihr die SAPler, KPMGler etc. erkennen. Der schnellste läuft in 25 min um den Kurs, ich darf wenigstens von mir behaupten, der schnellste unserer Mannschaft zu sein, der 8-jährige Sohn unseres Kollegen war allerdings nicht weit hinter mir. Mein Freund Guenter läuft das wahrscheinlich unter 20 min.

Der Lauf führt rund um die Compounds in Pudong, am Rand stehen viele EuropäerInnen mit Fahrrad und Kinderanhänger, fast wie zu Hause. Leider sind es viele lange Geraden entlang der Compoundgrenzen, und die Sonne hat schon ganz schön Kraft, Laufen ist halt doch Kopfsache. Lustig ist das Catering: es gibt verschlossene 0,5 l Plastikflaschenmit irgendwas süssem drin. Erst muss man’s aufschrauben, dann landen die Flaschen um 3 Schluck erleichtert auf dem Boden. Immerhin freut sich die Strassenreinigung, die mehr oder weniger vollen Flaschen werden gleich massenweise eingepackt. Vermutlich gibt es die morgen auf dem Fake Market.

Im Anschluss gibt es ein Company-Grillen: man fährt alle mit einem Bus in einen Park, stellt Grill und Zelte auf, und los geht’s! Schon mal neben der Bärenwiese öffentlich Grillen probiert? Das Ganze in 2 Abteilungen: klassisch die Würste gegrillt vom Chef, und in der Abteilung unserer Produktionskollegen alles: Champions, Fleisch, Mais, Scampi. Sie haben einen tierischen Spass auszutesten, was die Langnase alles isst. Und es ist wirklich alles erstklassig und viel mehr, als man essen kann

Ein bisschen schade ist, dass heute Abend mein Flugzeug nach Korea geht. Quasi Grillabbruch wegen Dienstreise.

Und da heute in Shanghai der Formel 1 Grand Prix stattfindet und ich zum Flughafen muss, probiere ich den Maglev. In nur 8 Minuten…, sozusagen Edmunds Traum, und die Anzeige bleibt tatsächlich kurz bei 430 km/h stehen (gehen wir mal davon aus, dass es auch wirklich so schnell ist). Laut Wikipedia sind es für 50 s Höchstgeschwindigkeit, der Rest ist Beschleunigung und Verzögerung, insgesamt 7:18 min für 30 km, im Schnitt 247 km/h. Ist schon ganz schön schnell, wackelt auch ein bisschen, daher wird das Foto nix. Der Zug schwebt zwischen 10 und 12 mm über der Betonbahn! In Summe ist das Auto doch noch schneller, da man leider erst 35 min Metro fahren muss, der Startpunkt des Maglev liegt ein wenig ab vom Schuss. Jedoch, Stoiber‘s Vision ist nicht ganz umgesetzt, man kann erst am Flughafen einchecken, nicht am Münchner Bahnhof.

Der Abend dann typisch für Fliegen in China: mehr als eine Stunde Verspätung, und dann fährt in Seoul der letzte Bus vom Flughafen in die Stadt genau ‚jetzt‘! Und die Fahrkarte bitte Cash bezahlen! Wo ist der nächste ATM, und wie war das kleine Einmaleins? 1 € sind 1.500 Won, wie viel muss ich jetzt abheben, um den Bus zu bezahlen? 10.000, 100.000?? Wie immer, das Ergebnis war falsch, wenigstens zu viel und nicht zu wenig.

Nicht zu vergessen, heute ist der Geburtstag unserer Tochter, und ich habe ihr versprochen, noch zu skypen! Zwischendurch musste ich mehrmals zu Hause anrufen und den Termin verschieben, dann habe mich mit der Zeitverschiebung verrechnet (Korea ist noch eine Stunde weiter), und bis 0100 Früh mein Versprechen doch noch eingelöst, strenggenommen war es schon nicht mehr der Geburtstag. Sie durfte die Farbe unseres Autos aussuchen, das muss ich heute auch noch bestellen.

Noch 1 1/2 Jahre bis zum Shanghai Marathon 2013!