27.04.2013 - Hakka

Dienstag, 07.05.2013

Hakka?! Die Hakka sind ein chinesisches Volk in der Fujian Provinz, bekannt durch ihre aussergewöhnlichen Wohnhäuser. Hakka Häuser sind 3- oder 4-stöckig, gebaut als Kreis oder Rechteck mit einem Durchmesser oder einer Länge von 40 bis 50 m, und dem grossen Hof in der Mitte. Im Prinzip ein Reihenhaus in Kreisform. In so einem Haus wohnten 200 bis 600 Menschen eines Clans, je nach Größe, unten die Gemeinschaftsräume, oben die Wohnräume. Viele sind heute noch bewohnt, allerdings vorwiegend von den Alten oder Kindern. Die einen können nicht mehr, die anderen noch nicht gehen. Allen anderen ziehen entweder in ein modernes Haus, oder gleich ganz weg um zu arbeiten und Geld zu verdienen. Die Gegend ist nicht gerade ein industrielles Zentrum, sie ist eher zu vergleichen mit dem Friaul. Auch wenn solche Vergleiche immer ein wenig albern sind, ich glaube, das trifft es ganz gut. Die Landschaft ist hügelig und bewaldet, etwa 600 m hoch, kleine Dörfer und Bergstraßen (also ein ideales Mopedrevier ...). Wir freuen uns über die ruhige, Grüne Landschaft und die saubere Luft. Man kann einfach so im Wald rumwandern und durchatmen, allerdings gibt es kein Wegenetz. Typisch chinesisch gibt es gepflasterte Wege zu Aussichtspunkten in maximal 10 Minuten Entfernung, alles andere wäre nicht High Heels tauglich.

In der ersten ersten Nacht haben wir in so einem Haus übernachtet, eine nette Erfahrung, aber einmal reicht. Die chinesischen Touristen übernachten grundsätzlich im Hotel daneben, sofern vorhanden, nur die Langnasen stehen ja immer auf authentisch.

Das Gebäude besteht aus einer Lehm-Aussenwand, unten etwa 2,5 m dick, oben noch etwa 1 m. Auf der Innenseite bildet die galerieartige Holzkonstruktion einmal im Kreis rum die Räume, man läuft auf der Innenseite entlang, davon gehen die Zimmer ab. Das Ganze ist als Burg gegen Feinde gebaut, daher haben nur die obersten Stockwerke Fenster nach aussen. Jedes Haus hat eine Achillesverse, an einer Stelle ist die Wand nur wenige Zentimeter dick, der Notausgang. Ein wohlgehütetes Geheimnis, damit der Feind ha nicht die Stelle erkennt. Wir hatten sogar ein Bad, und mussten nicht wie damals die Gemeinschaftswaschräume unten im Hof benutzen, also gar nicht so authentisch. Im Bett war über dem Holzbrett ein Laken gespannt, Das letzte Mal, dass ich so hart geschlafen habe, war auf einer Hütte im Ötztal, wo ich die Nacht auf dem Holztisch im Gastraum verbringen musste.