02.10.2012 – Yunnan

Dienstag, 16.10.2012

Wir haben uns in der golden Week für Yunnan entschieden, und der Anfang war nicht schlecht. Mein chinesisch hat tatsächlich ausgereicht, um am Flughafen den Autovermieter anzurufen, mit ihm den Treffpunkt auszumachen, und das Auto perfekt zu übernehmen. Ich war ganz stolz auf mich. So haben wir auf einem Wohnviertelparkplatz Modell Plattenbau einen Citroen Elysse uebernommen, mit zerschliessenem Fahrersitz, Beulen und Kratzern rundherum einschliesslich Dach, ungewaschen innen und aussen, aber er faehrt. Die Dokumentation der Beulen dauerte volle 10 Minuten. Und dann hat uns mein Motorrad-Garmin zielgenau zum Hotel geführt, super!

Ungewöhnlich war das Frühstück am nächsten Morgen: Suppe, Knödel, logischerweise Reis und Nudeln, leider keinen Kaffee, dafür den üblichen chinesischen Tee mit den grossen Blättern mit warmem Wasser aus der Mao-Thermoskanne. So weit so gut. Ein wenig kritischer waren die fettigen, nur mit Wasser abgewischten Tische, und die Gewohnheit unserer Mitbewohner, sich neben den Stuhl ein Taschentuch auf den Boden zu legen, und darauf nach lautem Räuspern das Ergebnis abzulagern. Beim Rausgehen ist es schwer, die vielen Taschentücher auf dem Boden zu ignorieren.

Kunming ist nicht so wirklich interessant. In der Nähe, d.h. 80 km weg, gibt es einen Steinwald, touristisch perfekt erschlossen. Im Reich der Mitte mit einem Promille der Bevölkerung auf 5 km² ein Outdoorerlebnis zu teilen, ist ein Ergebnis der besonderen Art. Es wird irre viel fotografiert, die Wege sind alle Stöckelschuhsicher gepflastert, und das Gefühl ähnelt dem Weihnachtsmarkt am Freitag Abend, nur nicht so kalt und dunkel.