03.07.2012 – mein erstes Erdbeben

Sonntag, 08.07.2012

Ich war einen Tag in Japan, gesehen habe ich logischerweise nichts, aber wieder was gelernt. Diesmal bin ich mit dem Zug vom Flughafen ins Büro gefahren, es ist zwar einfach, den Bahnsteig zu finden, aber da gibt es ja immer 2 Gleise, also welches nehme ich nun. Ist ganz einfach, einfach in den Zug einsteigen, der zur richtigen Zeit fährt. Wer DB kennt, kommt nie auf die Idee, aber hier funktioniert‘s, das Wort Verspätung existiert vermutlich im japanischen Wortschatz nicht.

Abendessen musste ich mit Anleitung. Erst gab es Cracker, die aus gerade geschlüpften Makrelen bestehen, auf dem Foto kann man die Augen gut erkennen!

Und als zweites ein Ensemble aus Reis, Fisch, Kräutern und Tee, und dazu eben eine Anleitung für vier Arten, die einzelnen Gerichte zu kombinieren. Mein japanischer Kollege hat vorgelesen, vorgemacht, und ich hab’s nachgemacht. Hatte ich auch noch nie. Der Trick ist, jedes Mal die Auswahl mit dem heissen Tee zu übergiessen und so eine Art Suppe aus der Kreation zu erzeugen.

Am nächsten Tag mein erstes Mal, klingt ein bisschen wie mein schönstes Ferienerlebnis. Plötzlich bewegt sich mein Stuhl gefühlt 3 cm nach unten. Und danach hat es rund 1 min geschüttelt und gewackelt. Während ich das amüsant fand, wurden meine japanischen Kollegen bleich, offensichtlich sitzt die Erfahrung von 3/11 noch tief. Auch ein ‚11‘ event, er heisst in Japan tatsächlich so. Und es war ein spezielles Erdbeben. Die senkrechten Bewegungen sind selten, meisst wackelt es einfach. Diesmal waren es bestimmte echte 2 mm, die sich das ganze Haus bewegt hat, das Epizentrum lag in der Tokio Bay, also sehr nahe. Es ist wohl so, dass sich die Bebencharakteristik seit dem grossen Erdbeben verändert hat. Und davor haben viele Leute jetzt wirklich Angst, und nehmen es somit gar nicht locker. Und gerade die senkrechten Bewegungen sind die Ursache für Tsunamis. Jetzt habe ich auch mal ein Erdbeben in Japan erlebt, und sogar ein Spezielles!