04.10.2012 – Lijiang

Dienstag, 16.10.2012

Wer wusste vorher, dass Lijiang an dritter Stelle der meistbesuchten Orte Chinas liegt, nach Beijing und Xi’an? Wir nicht. Die Stadt besteht aus supertollen, verwinkelten Gassen, in denen alle einen Parkplatz suchen – und nicht finden. Gleichzeitig steht der Verkehr aussenrum im Dauerstau. Von dort aus kann man in ein paar Dörfer am Schneeberg (xue shan) fahren. Das weitest entfernte ist noch ganz nett, aber auch verkehrstechnisch überfordert. Immerhin wohnen dort noch Leute. Und wenn man sich von der deutschen Einstellung freimacht, dass man einen richtigen Parkplatz braucht, kann man auch das Auto abstellen. Es gibt sogar ein Cafe mit Homestay-Übernachtung, geführt von einem Amerikaner aus Oregon und seiner chinesischen Frau.

Das nächste Dorf ist schon deutlich mehr auf Touristen aus (chinesische, wir sind permanent die Laowei), und für das Dritte mussten wir Eintritt zahlen! Dafür betritt man quasi ein Oktoberfest ohne Bierzelt. Die chinesische Freizeitbeschäftigung besteht aus Essen und Einkaufen, beide geht hier perfekt, aber nur das.

Abends in der Stadt gibt es jede Menge von Karaoke und Dance-Restaurants, die lautstark die Besucher anlocken.

Wir wohnen mitten in der Altstadt in einem Hofhaus, nur zu Fuss zu erreichen, sehr zu empfehlen. Die Besitzerin spricht englisch mit starkem amerikanischen Akzent, den sie sich aus amerikanischen Filmen angeeignet hat. Abends lädt sie uns noch mit Ihren Freunden zu einem (oder auch zwei) Bier ein, denn das ist das, was man hier macht: reden und Biertrinken. Da chinesisch Reden nicht wirklich klappt, machen wir das mit Biertrinken wieder wett. Und da meine Frau nicht trinkt, mache ich das auch noch wett, ein netter Abend!