06.02.2013 - Der Hund

Montag, 18.02.2013

Drama! Wir wohnen schließlich auf dem Dorf, in das zufällig jemand die größte deutsche Schule auf diesem Erdball gebaut hat. Und da ist es halt auch wie auf dem Dorf. Deshalb hat einer unserer chinesischen Mitbürger kurzerhand in seinem Schrebergarten (s)einen Hund geschlachtet. Und zwar das volle Programm: Erschlagen, das Fell abgezogen, aufgeschnitten und die Eingeweide rausgenommen. Wie man das halt so macht. Was ihm dabei offensichtlich wurscht war: man konnte den kompletten Vorgang vom Klassenzimmer mindestens unserer Tochter aus gut beobachten. Eigentlich ein lebensnaher Unterricht. Und was macht der anwesende Pädagoge? Anstatt sofort die Jalousien runterzulassen, die Aussicht zu verdunkeln und alle Schüler in der hintersten Ecke in Sicherheit zu bringen, steht er mit den Schülern staunend am Fenster und beobachtet mit. Eine direkte Einführung in die Realität, wer Fleisch/Hund essen will, muss Tier/Hund schlachten. Frei nach Monty Python: dieser Hund ist ein gewesener!

Womit er nicht gerechnet hat, waren die hauptberuflichen Expat Mütter. Ein Aufschrei durch die westliche Welt des Dorfes! Wie kann man nur und überhaupt und da hätte man doch und mein Kind etc.

Das Thema wurde ähnlich hochgekocht wie Schavans Doktorarbeit, ist aber ähnlich schnell aufgrund weiterer Topmeldungen wieder verschwunden, quasi der Papstrücktritt an der DS: nein, keiner ist zurückgetreten, dafür gibt es einen Brief, genauer eine Email (hatten wir schon, hier ist die moderne Welt schon angekommen) des Rektors: die Eltern der unter 16-jährigen möchten sich bitte genau überlegen, ob sie ihren Heranwachsenden wirklich das Clubben erlauben, die Gefahren in Shanghai sind nicht zu unterschätzen. Und für die übrigen Eltern ist das 'die anderen dürfen doch auch' schwierig. Was ist Clubben? Inzwischen weiss ich’s auch, man fährt in die Clubs in der French Concession, so gegen Mitternacht, und kommt zum Frühstück wieder heim. Das ist so die Lieblingsbeschäftigung der familienlosen Expats, und anscheinend auch der DS Schüler der 9. Und 10. Klasse.

Hunde schlachten und durch die Clubs ziehen, zwei elementare Komponenten des Lebens in Shanghai! Ob sich das Clubben nun ändert, weiss ich nicht, auf jeden Fall werden jetzt eifrig Strassenköter gerettet. Manche Hundemütter sind so schlau und werfen ihre Jungen gleich am Eingang vom Compound, damit haben sie ausgesorgt.

Drama! Wir wohnen schließlich auf dem Dorf, in das zufällig jemand die größte deutsche Schule auf diesem Erdball gebaut hat. Und da ist es halt auch wie auf dem Dorf. Deshalb hat einer unserer chinesischen Mitbürger kurzerhand in seinem Schrebergarten (s)einen Hund geschlachtet. Und zwar das volle Programm: Erschlagen, das Fell abgezogen, aufgeschnitten und die Eingeweide rausgenommen. Wie man das halt so macht. Was ihm dabei offensichtlich wurscht war: man konnte den kompletten Vorgang vom Klassenzimmer mindestens unserer Tochter aus gut beobachten. Eigentlich ein lebensnaher Unterricht. Und was macht der anwesende Pädagoge? Anstatt sofort die Jalousien runterzulassen, die Aussicht zu verdunkeln und alle Schüler in der hintersten Ecke in Sicherheit zu bringen, steht er mit den Schülern staunend am Fenster und beobachtet mit. Eine direkte Einführung in die Realität, wer Fleisch/Hund essen will, muss Tier/Hund schlachten. Frei nach Monty Python: dieser Hund ist ein gewesener!

Womit er nicht gerechnet hat, waren die hauptberuflichen Expat Mütter. Ein Aufschrei durch die westliche Welt des Dorfes! Wie kann man nur und überhaupt und da hätte man doch und mein Kind etc.

Das Thema wurde ähnlich hochgekocht wie Schavans Doktorarbeit, ist aber ähnlich schnell aufgrund weiterer Topmeldungen wieder verschwunden, quasi der Papstrücktritt an der DS: nein, keiner ist zurückgetreten, dafür gibt es einen Brief, genauer eine Email (hatten wir schon, hier ist die moderne Welt schon angekommen) des Rektors: die Eltern der unter 16-jährigen möchten sich bitte genau überlegen, ob sie ihren Heranwachsenden wirklich das Clubben erlauben, die Gefahren in Shanghai sind nicht zu unterschätzen. Und für die übrigen Eltern ist das 'die anderen dürfen doch auch' schwierig. Was ist Clubben? Inzwischen weiss ich’s auch, man fährt in die Clubs in der French Concession, so gegen Mitternacht, und kommt zum Frühstück wieder heim. Das ist so die Lieblingsbeschäftigung der familienlosen Expats, und anscheinend auch der DS Schüler der 9. Und 10. Klasse.

Hunde schlachten und durch die Clubs ziehen, zwei elementare Komponenten des Lebens in Shanghai! Ob sich das Clubben nun ändert, weiss ich nicht, auf jeden Fall werden jetzt eifrig Strassenköter gerettet. Manche Hundemütter sind so schlau und werfen ihre Jungen gleich am Eingang vom Compound, damit haben sie ausgesorgt.