10.02.2013 - Philippines

Montag, 18.02.2013

Auch wenn es nach einem schlechten Klischee klingt, hin und wieder wird das Gefühl recht stark: ich muss hier raus und mich vergewissern, dass es noch blauen Himmel gibt, die Luft rein ist, und Gemüse kein Erzeugnis der chemischen Industrie ist. Jetzt rollt die Expat Flucht zu den einzigen beiden freien Wochen im Jahr, diesmal die Neujahrswoche, und wir machen mit. Es ist nicht nur ganz China unterwegs, sondern noch viel mehr ganz Wahlchina!

Wir haben uns für Camiguin entschieden, kaum ist man eineinhalb Tage unterwegs, schon ist man da. Es sind nur 4 Stunden Flug nach Manila, aber nicht für Spätbucher. Die Tickets steigen schnell ich die Region eines Europaflugs, also sind wir über Guangzhou, ehemals Kanton geflogen, mit der üblichen Abflugsverspätung waren das schon mal sieben Stunden. Von dort Weiterflug nach Cagayan, er kommt so spät an, dass die Fähre schon schläft, d.h. eine Übernachtung, und dann mit der Schnellfähre zweieinhalb Stunden nach Camiguin, nur noch ein Taxi zum Resort, und schon ist man mittags da. Die Insel hat zwar einen Flugplatz, mangels Bedarf gibt es aber nur noch die Fähren.
Belohnt werden wir mit einer völlig entspannten Insel, deren Küstenstraße einmal rum gerade 60 km lang ist. Das ist der Vorteil der unbequemeren Erreichbarkeit: Touristen gibt es nur ganz wenige, deutsche noch weniger, eher Briten, Chinesen oder Philippinos. Die Zahl der erstgemeinten Resorts kann man an einer Hand abzählen, und groß sind sie nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass das Auswärtige Amt vor Reisen in diese Gegend warnt, aber wer glaubt schon dem Auswärtigen Amt: Von Reisen in die Regionen ARMM, XII ,IX (Zamboanga Peninsula) sowie nach Basilan und den Inseln des Sulu-Archipels wird dringend abgeraten. Das Gleiche gilt bis auf weiteres für jede Art von Überlandtransfers in ganz Mindanao. Für Reisen in andere Regionen Mindanaos (Regionen XIII, XI und X) wird erhöhte Vorsicht angeraten.

Die Fortbewegung ist ganz einfach, es gibt Tricycles mit vier Rädern, ein Anhänger-Überbau über die klassischen 100 ccm Mopeds, in dem 8 Personen mitfahren können, bei Regen sogar trocken. Von der Hauptstadt aus gibt es East- und Westbound, Ein- und Aussteigen geht an jeder Stelle, die Preise liegen zwischen 8 und 15 Pesos, etwa 2 bis 3 Cent. Und das schöne: hier versucht noch keiner, den Touri über's Ohr zu hauen, in 3 Jahren ist das sicher anders. Erstaunlicherweise macht man sich erst mal viele Gedanken, ob das alles so richtig ist, und ob der Preis von 350 Pesos (7 EUR) für eine halbe Stunde Taxifahrt nicht zu hoch ist. In Deutschland würde man ohne zu Fragen 40 EUR zahlen, nur weil da ein Schild steht.


Die meisten fahren auch hier noch Moped, die klassische Honda Dream, zu dritt oder zu viert, wie so oft in Asien. Eigentlich eine verkehrte Welt: hier bewegt ein Moped von etwa 100 kg vier Personen = 240 kg, bei uns braucht man ein Auto von 1,7 t, und damit fährt man allein, etwa 80 kg (der Europäer ist vermutlich ein wenig kräftiger). Das ist der Fortschritt!
Um nicht weiter schwere Gedanken zu schreiben: wir sind in einem Ressort mit Palmen und kleinen Hütten direkt am Meer gelandet, manche der Weißweine sind trinkbar, was will man mehr. Unser Programm wird in den nächsten Tagen aus Insel Erkunden, Tauchen, Nixtun, Essen und Trinken bestehen. Wer wissen will, wie es da aussieht, so: http://bahaybakasyunan.com/index.php/photo