16.11.2014 – Ueber den Wolken

Sonntag, 14.12.2014

Darueber gibt es sogar Buecher, deshalb spar ich mir die vielen Klischees, 2 Spezialitaeten muss ich aber loswerden.

Beeindruckend ist die Feuerzeuglogistik: Wir sind in einem Land der starken Raucher, die Mitnahme von Feuerzeugen an Bord ist verboten. Deshalb stehen vor jeder Sicherheitskontrolle grosse Behaelter, in die man sein Feuerzeug werfen kann/soll. Die sind immer ganz schnell voll. Soweit, so gut. Clever ist, dass diese Behaelter, sobald sie voll sind, zum Ankunftsausgang gekarrt werden, und da bedient sich jeder wieder. Schick oder?

Die zweite Story ist eher nervend. Chinesen reisen inzwischen viel, auch nach Japan, Korea und Singapur. Wenn ich von dort zurueckfliege, ist der Flug der chinesischen Gesellschaft, und die sind nun mal die guenstigsten, brechend voll mit Urlaubsheimkehrern, die gerade einkaufen waren. Es werden Mengen an Kartons mit elektrischen Geraeten wie Reiskochern (!sehr beliebt!) im ‚Handgepaeck‘ an Bord geschleppt, was bedeutet, wer zu spaet im Flugzeug ist, sucht vergeblich nach einem Platz fuer sein eigenes Bordgepaeck. Wenn einem das passiert, wird das Gepaeck irgendwo im Flugzeug verstaut, und zwar ewig weit hinten, so dass man sicher als letzter aussteigt. Weit hinten deshalb, weil die Mitflieger immer als erste aussteigen wollen, und deshalb ihre Reiskocher nicht ueber ihrem Sitz, sondern im ersten freien Fach nach dem Einstieg verstauen. So haben sie taktisch einen Bewegungsvorteil, wenn es darum geht, bereits nach dem Aufsetzen die Pole Position zu besetzen. Wer sitzenbleibt bis zum Stillstand am Gate, hat es nicht verstanden und quasi schon beim Abflug verloren.

Nach langem wieder mal ein Statistik Update: Das Nummernschild bleibt guenstig, es ist im Mittel konstant fuer 73.633 RMB zu haben. Das ist guenstig, so lange man es nicht mit dem sehr stark gewordenen RMB in Euro umrechnet: 9.700 EUR. Angekommen bin ich hier bei knapp 1:10, inzwischen naehern wir uns dem Schilling-DM-Kurs mit 1:7 (das waren noch Zeiten!). Beeindruckend ist weniger der Preis, vielmehr das Verhaeltnis von 7.400 verfuegbaren Schildern pro Monat zu 95.600 Bietern. Man munkelt, dass viele unbedingt jetzt noch ein Auto zulassen wollen, da sie weitere Zulassungsbeschraenkungen in den grossen Staedten fuer die Zukunft befuerchten. Als Massnahme gegen die Luftverschmutzung. So gesehen ist China noch guenstig: in Singapur kostet so ein Schild 87.000 SGD, das sind immerhin 54.000 EUR, gueltig fuer 10 Jahre. Fuer Mopeds werden noch 4.000 SGD abgerufen, auch noch 2.500 EUR. Dafuer kann man sie wenigstens zulassen, in China ist das mit den Mopeds ja so eine Sache: da kosten sie Mopedschilder inzwischen rund 10.000 RMB im Haendlernetz, und angeblich 40 bis 100 tausend RMB fuer Shanghai, es gibt unterschiedliche Zahlen. Da das Haendlernetz starken Schwankungen unterworfen ist, weiss man nie, ob man fuer sein Geld ueberhaupt etwas bekommt. Jetzt weiss ich es zu schaetzen, das ich ‚zu Hause‘ einfach so ein Moped gegen minimale Gebuehren zulassen und damit rumfahren kann, wie im Schlaraffenland.