29.11.2014 – Japanische Kultur und naechste Todsuende

Donnerstag, 18.12.2014

Nach einer ganzen Woche Japan noch ein Samstag Tokyo. Leider sind die Heimfluege so, dass ich erst am Nachmittag wieder zu Hause bin, das ist der Preis fuer ‚es muss unbeding Hongqiao – Haneda sein‘. Dachte mir also, kann ich den Samstag statt Fliegen ein bisschen Sightseeing machen. Das Ganze unterstuetzt von meinem japanischen Kollegen. Abholen um 10 vor 10, puenktlich auf die Minute, als erstes in den Park. Ein superschoener, japanischer Park/Garten mitten in Tokyo, vom Kaiser persoenlich genutzt. Die Teiche sind Salzwasser, gefuellt von der Tokyo Bay, Teehaus in der Mitte, immer schoen mit beiden Haenden anfassen. Alles klasse, bis auf den Platschregen! In der Frueh waren wir noch laufen, bei gefuehlt 20grd und fast blauem Himmel, also habe ich optimitisch den Regenschirm im Hotel gelassen. Schwerer Fehler! Damit haben wir das Teehaus genossen, weil warm und trocken, und dann den Park absolviert. Immerhin hat uns die Frau im Teehaus ihren Schirm geliehen, sehr zuvorkommend! Von da mit dem Schiff, Tokyo hat ein Kanalsystem, nicht ganz so ausgepraegt wie Amsterdam, aber viel mehr als bisher vermutet, nach Asakusa zum Schrein. Davor aber, da es einfach kalt und nass war, Mittagessen im Restaurant: Strikt japanisch. Ein grosser Raum, als Tische liegen etwa 4 cm dicke Holzbretter auf dem Boden, der Gast sitzt im Schneidersitz davor. Traditionell gibt es Dozeu, koennt ihr googeln, englisch uebersetzt sind es roaches, es handelt sich um 8 cm lange Fische, die in den Reisfeldern im Schlamm wohnen, mit Zwiebelringen auf einem Holzkohlenoefchen erhitzt. Beim Essen vorher besser nicht so genau ansehen.

Mittendrin die harmlose Frage: ob ich eine Suppe dazu moechte, es gaebe Misosuppe. Klar, natuerlich. War eine Art, die ich noch nicht kannte, trueb statt klar, und ein paar Brocken drin. Antwort auf die interessierte Frage: very big Fisch! Whale! Wird in Japan bekanntermassen ausschliesslich zu Forschungszwecken gefangen. Very delicious. Bin ich jetzt Forscher? Nun kann ich mich daheim endgueltig nciht mehr sehen lassen.

Danach Edo Museum: die Geschichte Tokyos. Ich muss unbedingt googeln, wann in Japan das Rad eingefuehrt wurde, bis 1868, dem Beginn der Meiji Zeit, ist auf keiner Darstellung ein Rad zu entdecken. Zum Schluss der 4. Hoehepunkt des Abends: unsere Assistentin aus dem Buero singt in einer Bar im Viertel Kawasaki Jazz. In Kawasaki gibt es keine Mopeds, aber jede Menge rote Lichter: Red light district. In der Bar etwa 90% Frauen, und ab 8 ‚Moon River‘ mit Klavierbegleitung. Weniger das, was ich unter Jazz verstehe, auf jeden Fell gut. Und eine der netten Erfahrungen in Tokyo. Zusammen mit meinen Kollegen ein lustiger Abend, mal anders als der Bueroalltag mit dem ‚offiziellen Gesicht‘. Mit dem letzten Zug haben wir noch heimgefunden. Ein runder Tag, japanische Kultur, japanische Geschichte und japanische Forschung.