31.03.2014 – Neues vom Moped

Sonntag, 13.04.2014

Der Typ drückt mich jedes Mal weg, wenn ich anrufe. Also musste eine kleine Eskalationsstufe her: Ich habe ich ihm eine SMS geschickt, dass ich am Montag mein Moped bei der Polizei als gestohlen melde. Das ist natürlich typisch deutsch, leider ist es offiziell gar nicht mein Moped, da es auf einen Chinesen zugelassen ist, und er weiss das. Also habe ich zusätzlich einen Kollegen gebeten, den Bruder anzurufen, so von Muttersprachler zu Muttersprachler, mein Kollege kann Shanghainese und Mandarin. Er hat eine andere Telefonnummer, und kann das dann von Mann zu Mann regeln, das ist besser als über die Mishu. Es hat gewirkt: auf einmal gibt es eine Antwort als SMS, denn seinen WeChat Account hat er für mich bereits totgelegt (ganz schön empfindlich, nur weil ich Zugang hatte und die Geburtstagsfotos seines Sohns sehen konnte). Der Repariermensch ist in Wuhu (wo immer das ist), den solle ich anrufen, er selbst hat den Mopedladen dichtgemacht (weiss ich schon) und ist jetzt mit einem Coffeeshop beschäftigt (wenn er den genauso führt wie den Mopedladen, wage ich eine Prognose). Mein Kollege hat dann herausgefunden: es ist nur eine Kleinigkeit, und wird auch gleich repariert (soso, deshalb ist seit 4 Wochen Funkstille), und am Dienstag ist es fertig (wer möchte dagegenhalten?). Ich bin mal wieder an der ominösen Garage vorbeigefahren: sie war auf, und ganz hinten steht mein Moped, es gibt sie noch!

Am Montag, das ist der Tag vor dem Dienstag, auch in China, erfährt mein Kollege: zu der Kleinigkeit der defekten Kolben und Kolbenringe kommt noch ein (kleiner?) Pleuellagerschaden hinzu. Entweder Delivery mit Schaden am Dienstag, oder reparieren. Wofür habe ich mich wohl entschieden, obwohl ich es besser wissen müsste? Stimmt, für reparieren. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, sobald ich dem Ding habhaft werde, nehme ich es mit und bringe es zum richtigen Händler. Typischer Fall fehlender Konsequenz.