05.05.2013 - Zurück aufs Hauptland

Dienstag, 07.05.2013

In der Früh bin ich entlang der HGK Bay Laufen gegangen. Obwohl mein Magen noch nicht fit ist, und nicht viel drin ist, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Die Promenade beginnt an der Pier, gleich beim Hotel, immer direkt am Wasser. So kann man man mit Blick auf die Hochhauskulisse, das Wasser und die Schiffe vor sich hin laufen. Auf dem Hinweg kurz nach 7 war noch alles frei, auf dem Rückweg der Teil mit den Handabdrücken der chinesischen Schauspieler, einschliesslich Bruce Lee, schon ziemlich voll. Bis auf den 2,5 m breiten Streifen am Geländer. Dort stehen die posierenden Mädels (vorwiegend), rechts davon die dazugehörenden Knipser. Dazwischen ist alles frei, auf wie vielen Fotos ich jetzt wohl drauf bin?

Da wir teilassimilierte Schwaben sind, optimieren wir unsere Reisekosten, und fliegen nicht ab HKG sondern ab Shenzhen. Also per Taxi zum Busbahnhof, von dort mit dem Bus zur Grenze, über die Grenze laufen und weiter per Bus zum International Airport Shenzhen. Ob der Zeitaufwand die Ersparnis rechtfertigt, rechne ich jetzt lieber nicht mehr nach, das Busticket ist logischerweise auch nicht für umme. Aber gehen wir mal davon aus, dass es die richtige Entscheidung war. Der Rückweg klappt viel besser als der Hinweg, erstens weil mir nicht so kotzübel ist, zweitens kennen wir uns aus, und drittens waren tatsächlich die Anschlüsse schneller. 3 Std dauert der Spass aber doch, bis wir wieder im Reich der Mitte ohne FB und YT angekommen sind. Seit März gibt es ein Gesetz, dass die Mitnahme von Milchpulver aus HKG zum Mainland limitiert, s. Foto. Da Milchpulver in China verschrien ist, es jedoch die fast einzige Chance ist, Milch zu trinken, wurde es wohl massenhaft in HKG eingekauft, zu Lasten der heimischen Hersteller und der Verfügbarkeit in HKG selbst. Also wird das geregelt.

Unsere Ärzte haben übrigens geraten, wir sollten auch die Medikamente in HKG einkaufen, dort bekommt man verlässlich wirksame Originale... Da unser Weiterflug nach Guilin morgen Früh geht, und wir schliesslich Ferien haben, haben wir uns für die Anreise heute schon entschieden, und übernachten im Airport Hotel. Aus gutem Grund heisst es nicht 'international'. Dem fliessend chinesisch sprechenden Madel am Empfang konnte ich nur durch Vorlage der ausgedruckten Internetbuchung den Fluchtweg zu 'meiyou' abschneiden, sonst hätten wir ziemlich sicher auf der Parkbank übernachten müssen. Wenigstens gab's im chinesischen Restaurant eine Karte mit ein paar englischen Begriffen, das dazugehörende Western Restaurant hatte nämlich zu, hatte es jemals auf? Sie haben sich dann doch Mühe mit uns gegeben, nett ist trotzdem immer, wenn sie auf Zettel mit chinesischen Zeichen zeigen und uns fragend anschauen. Es steht doch schliesslich da! Erst ein kan bu dong führt langsam zur Erkenntnis, der Laowei ist überfordert. Wie auch immer, wir haben ein lustiges Abendessen gehabt, mussten mittendrin zahlen, und um 10 haben sie mitten im Essen das Licht ausgeschaltet, für den Fall, dass wir uns ihrer Arbeitszeitregelung nicht bewusst sind. Schluss mit lustig. Mal sehen, wie morgen das Frühstück wird, der Preis von 20 Kwai ist im Zimmerpreis enthalten.