08.09.2014 – Mopedtour, die erste

Donnerstag, 02.10.2014

Habt Ihr es noch geglaubt, bestimmt nicht, und ich am allerwenigsten: Sie fährt!! Ich bin mit dem Ding tatsächlich gefahren, und zwar ganze 50 km ohne lebensbedrohliche Defekte. OK, der linke hintere Blinker geht nicht mehr, das Seitenwagenrad hat eine 16 und die Ladekontrollleuchte ist beleidigt, aber die Hauptfunktion ‚Fahren‘ ist erhalten geblieben. Die Funktion ‚Bremsen‘ wurde schon serienmässig nicht mitgeliefert. Wir haben eins der seltenen 3-Tage-Wochenende, wegen Moon Festival ist der Montag frei, und ich muss dafür nicht mal am Sonntag arbeiten. Das habe ich genutzt. Verbrennungsmotor siegt über Elektro.

Heimgekommen bin ich Freitag spät aus Korea, und niemand hatte so richtig Lust, die 3 Tage wegzufahren: Abhäng-Modus. Dabei hätte ich schon früher daheim sein können: Korea feiert 5 Tage Moon Festival oder auch koreanisches Thanksgiving, und alle haben mir ans Herz gelegt, früh loszufahren, um nicht im Stau zu verenden. Der Bus hat zwar nur die üblichen 2 Stunden gebraucht, ich war viel zu früh am Flughafen. Stau ist eben eine Paranoia in Korea, oder sie wollten mich einfach nur loswerden!? Es gab einen früheren Heimflug, Plätze noch frei, alles prima, schliesslich bin ich an der Kommunikation zwischen meinen Freunden von MU und KE gescheitert: Platz frei, aber umbuchen geht nicht, obwohl ich schon bezahlt hatte. Mit der üblichen Verspätung war es tief in der Nacht, bis ich daheim war.

Am Sonntag gab’s ein Weisswurschtfrühstück, aus der Dose, von einem netten Kollegen, der uns seine heiligen Reste bei seiner Rückkehr dagelassen hat. Am Montag dann die Nagelprobe: jetzt muss das Moped zeigen, was es kann, raus aus der Komfortzone, also dem 1 km Kreis um unser Haus. Erfolg! Heimkehr aus eigener Kraft! Erst habe ich meine Radlstrecke nach Shi Shan getestet. Sie geht durch die Pampa an einzelnen Häusern (Bauernhöfen?) vorbei über ein schachbrettartiges Wegesystem. Ich wollte mal anders fahren als sonst, und bin jedes Mal auf einem der Höfe in einer Sackgasse geendet. Zwar hatte ich dort die volle Aufmerksamkeit der Bewohner, anscheinend dreht nicht jeden Tag eine Langnase mit einem Moped im Hof um, aber eigentlich wollte ich nur weiter. Irgendwann hab ich aufgegeben und bin auf den bekannten Weg zurückgefahren. Ab Shi Shan bin einfach nach Westen gefahren, irgendwie. Solange, bis mein Bauch der Meinung war, es ist gut mit dem Experiment. Also per GPS den Weg zurück gesucht, gefunden, und selbständig zurück in die Garage. Das mache ich demnächst nochmal! Vorher muss ich bloß das eiernde Seitenwagenrad tauschen, den Blinker reparieren, und mal nach der Leuchte sehen. Aber das sind Kleinigkeiten.

Wer mal die chinesische Variante von Youtube testen will: hier ein Filmchen von einer Yunnan Tour, auf meinem iPad läuft’s, auf dem Laptop klappt es nicht. Einfach mal versuchen. http://v.youku.com/v_show/id_XMzkzMDEwNzg4.html?x