19.10.2013 – Schlachtplatte mit Free Flow

Sonntag, 27.10.2013

Wir waren, dreimal raten, wo? Genau, auf dem Oktoberfest. In München ist das ganz einfach, man geht hin, wir meistens am Nachmittag, findet keinen Platz im Zelt, trinkt deshalb kein Bier, und geht wieder heim. Hier ist das anders: Sobald verfügbar werden Karten gekauft, die zum Eintritt in den Paulaner an einem der 8 Tage von einem der mindestens 3 Oktoberfeste Shanghais berechtigen. Es Oktoberfest von 6 bis 12, free flow beer, und etwas Undefinierbares zu Essen, was mit Schweinefleisch und Sauerkraut zu tun hat.

Pflicht: Verkleidung als CSU Wähler! (nach der letzten Landtagswahl trifft das auf die meisten Bewohner Bayerns zu). Ist wirklich bemerkenswert: Die Mehrheit der Deutschen hier kommt aus Norddeutschland, nach bayerischem Geographieverständnis also nördlich von Neumarkt, und nutzt keine Gelegenheit aus, über Bayern herzuziehen: komische Sprache, eingebildet, überzogenes Schulsystem, merkwürdige Gesinnung, und auch sonst komisch. Aber kaum gibt es teure Karten beim Paulaner, will jeder so aussehen wie die dortigen Ureinwohner. Die Schneider am Stoffmarkt machen Überstunden, mindestens 30% tragen das gleiche Karohemd.

Aufgespielt hat eine echte Combo aus Kirchdorf am Inn, die berühmten Kirchdorfer, die angeblich sogar auf der Wiesn spielt. Stimmt wahrscheinlich, der Zug durch die Städte Asiens ist ein Geschäftsmodell. Es war nicht schlecht, gute Musik, gute Stimme, und fast keine bayerischen Bierzeltlieder, dafür Spider Murphy, Robby Williams und Stones. Nach kurzer Zeit stehen alle auf den Bänken und rocken mit. Bis die Bank zusammenbricht. Sogar meine Frau im Dirndl, einem echten übrigens, nur bei der Bierverachtung ist sie standhaft geblieben. Oans, Zwoa, Gsuffa!