25.11.2012 – 18.000 Meilen später

Sonntag, 25.11.2012

Ich bin wieder daheim. Innerhalb von 60 h bin ich 17.000 Meilen = 23 h geflogen, 550 km Auto gefahren, und war rechtzeitig zur Beerdigung in Regensburg. Es ist nicht so einfach, sich dann voll und ganz auf den Anlass zu konzentrieren. Der Anlass war wie jede Beerdigung traurig, das Ereignis angespannt und anstrengend. Die dabei waren, wissen warum, sozusagen ein Insider. Und damit will ich das Thema hier abschliessen.

Danach war ich ein paar Tage im Land der Perfektion. Es scheint nachzulassen, der Bus kam 3 Minuten zu spät. Das ist aber kein Grund, nicht das gesamte Programm durchzuziehen: Erst müssen sich alle ordentlich an einer Linie aufstellen, dann werden die Koffer eine Linie vorgerollt. Jetzt bekommt, jeder, und zwar einer nach dem anderen, seine persönliche Gepäckmarke an den Koffer, der Kofferkuli bedankt sich umfassend, dann wird eingestiegen. Dauert bei 10 Leuten ein bisschen, aber Prozesse sind einzuhalten.

Japan ist immer nett, das Essen immer hochwertig, die Organisation immer perfekt, und die Menschen immer kompliziert. Ich weiss, bloss keine Verallgemeinerungen, die Verbindung von Perfektion, Stolz und Eigensinn ist schwierig. Sieht man sich die japanische Geschichte an, versteht man einen Teil: Bis Ende 19. Jahrhundert war Japan absichtlich vom Rest der Welt abgeschlossen. Bis der Kaiser beschlossen hat, dass sein Land so nicht weiterkommt und die Öffnung verordnet hat. Das ist vermutlich das Besinnen auf die eigene Stärke und die Tendenz, Ausländer kritisch zu sehen.

Heute zum Schluss: Das Foto of the Day. Ich versuch mal, per Fon Alltagsfotos zu schiessen und hier einzustellen. Vielleicht mal für ein paar Wochen, auf jeden Fall nicht täglich. Diesmal: Das Wetter ist gut, wir haben Sonne bei 8 bis 12°C, und da kann man die Wäsche prima draussen trocknen. Und warum nicht auf einer Leine zwischen den Bäumen am Strassenrand?

Foto of the day 24.11.12