10.09.2012 – der Container ist da!

Samstag, 15.09.2012

Zuallererst: jetzt sind wir Chinesen auf Zeit, also Gastarbeiter. Jeder von uns hat sein Visum, und wir dürfen bis März nächsten Jahres jederzeit Ein- und Ausreisen.

Und dann: Es kam, wie es nicht kommen sollte, unser Container ist da, und wird genau dann geliefert, wenn ich unterwegs bin. D.h. ich war nicht nur nicht beim Einpacken dabei, sondern auch nicht beim Auspacken. Eigentlich hat es wunderbar geklappt, es war alles nach einem Tag im Haus, aber es ist fast kein Stück dabei, das nicht beschädigt ist. Und es liegt nicht an den Chinesen, unser Zeug war in Deutschland vermutlich unter Zeitdruck dilettantisch eingepackt worden: die Papierlampe als Unterlage für die CD, der Flachbildschirm ohne Dämmung neben dem Tower in einer Kiste, Originalverpackungen haben sie gleich in Deutschland liegen lassen und die empfindlichen Sachen so in die Kiste gelegt. Auch wenn manches nur billige IKEA Teile sind, dürfen wir jetzt dem Zeug hinterherlaufen. Aber vielleicht wird es mal modern, ein gefaltetes Poster aufzuhängen.

Dafür haben wir jetzt unser Zeug, und stellen fest, unser Haus ist zu voll. Nicht, dass das Haus zu klein ist, wir haben uns an die Leere gewöhnt, und jetzt steht überall was rum. Ein paar Sachen sind zusätzlich hier, die gar nicht hierher sollten. Die wollen wir wieder zurückschicken, zumindest das, was wir nicht verschenken wollen. Unsere vielen Umzugskartons dürfen wir übrigens nicht wegwerfen, die nimmt die Ayi mit (haben wir jetzt auch) und macht sie zu Geld. Wie unsere Plastikflaschen, alles wird per Elektroroller abtransportiert.

Wir fahren jetzt wieder Fahrrad, Bäcker, Supermarkt, Schule und Restaurant sind gleich um die Ecke, das ist fast wie zu Hause. Und es wird jetzt kalt: Heute waren es nur noch 26°C, und bei Wind habe ich in der kurzen Hose gefroren, der Winter kommt bald. Nachdem wir unser Haus jetzt permanent gekühlt haben, kommt jetzt in Kürze das Heizen. Der Mensch ist in solchen Gegenden einfach nicht überlebensfähig.